Tipp vom Fachmann – Artikel Lindenberg Aktiv Kunden in der Zinsfalle?

Was Anleger, trotz Niedrigzinsen, tun können um sinnvolle Erträge für Ihre Vermögen zu erzielen

Erträge für sichere Anlagen wie Tagesgelder oder Sparguthaben sind auf dem Tiefstand. Geht es nach den Experten wird das auch die kommende Zeit so bleiben.

Deutsche Sparer sind von diesem Phänomen besonders betroffen. „Die deutschen Sparer reagieren auf die Minizinsen, indem Sie immer weiter in kurzfristige Anlagen fliehen. Der Anteil der Sichteinlagen an den gesamten Bankeinlagen ist von 30 Prozent im Jahr 2003 auf über 50 Prozent im Jahr 2013 gestiegen“, weiß Alexander Sindermann, selbständiger Berater und Vertriebsleiter des Finanzmaklers Argos AG. Negative Zinsen auf dem Vormarsch Das Handelsblatt titelt im Oktober 2014 „Mehr Fluch als Segen – Deutsche Banken stöhnen über die hohen Kundeneinlagen“. Anlass für den Artikel war eine Berechnung der Beratungsgesellschaft Barkow Consulting. Demnach überstiegen die Kundeneinlagen der privaten Haushalte und Unternehmen im Jahr 2014 das gesamte Kreditvolumen in Deutschland. Für einige Institute ist die Annahme von Bankeinlagen zwischenzeitlich ein Verlustgeschäft. Denn: Wollen Sie die „überschüssige“ Liquidität sicher parken zum Beispiel bei der EZB, so zahlen diese selber - 0,20 Prozent! „Einige Institute reagieren mit negativen Zinsen und vermutlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis der breite Markt ebenfalls dazu übergehen wird“, so Alexander Sindermann.

 

 

Grundsätzlich ist jeder davon betroffen

Die niedrigen Zinsen wirken sich genau genommen auf jeden Lebensbereich aus. Besonders betroffen sind Altersvorsorgesparer. Was ist die Lösung? Einige fliehen aus der „absoluten Sicherheit“ in vermeintlich sichere Anlagenformen wie Unternehmensanleihen, Immobilien(fonds) oder alternative Investmentfonds, die regelmäßige Ausschüttungen versprechen. Es gilt nach wie vor der Grundsatz „Wer höhere Erträge möchte, muss bereit sein Risiken auf sich zu nehmen! Das bedeutet, wer höhere Erträge aus solchen Investitionen erzielt, nimmt automatisch irgendeine Form von Risiko auf sich!“

Sindermann empfiehlt folgende Vorgehensweise:

1. Wichtig ist Klarheit über die Anlageziele herzustellen. Investieren Sie hier genauso viel Zeit, wie in die Entwicklung Ihrer Strategie. Gespräche mit Vertrauenspersonen können sehr helfen.
2. Erstellen Sie einen Finanzplan - bei Bedarf mit einem Berater. Prüfen Sie in wie weit sich die niedrigen Zinsen auf ihre Lebensplanung und Finanzziele auswirken. Welche Chancen/Risiken ergeben sich daraus?
3. Wenn Sie Gelder anlegen oder sparen – achten Sie unbedingt auf die Streuung. Die Finanzwissenschaft hat in unzähligen Studien nachgewiesen, dass dies der wichtigste Erfolgsfaktor ist.
4. Achten Sie unbedingt auf Ihre Risikobereitschaft. Zwischenzeitlich gibt es auch in Deutschland professionelle Verfahren, um diese unabhängig von der Meinung ihres Beraters zu ermitteln. So stellen Sie sicher, dass Sie Anlagen tätigen, die zu ihnen passen!
5. Achten Sie auf Kosten. Gerade versteckte Gebühren sind oft ein Renditekiller zum Beipiel bei Fonds. Transparenz ist hier eine enorme Helferin. Denn oft landen genau deswegen Marktrenditen eben nicht bei den Kunden auf dem Konto! Scheuen Sie nicht die direkte Bezahlung von Beratung. Auf Dauer kann das für Sie sogar günstiger sein!

Quellennachweis:
1: 20.10.2014 Handelsblatt „Mehr Fluch als Segen – Deutsche Banken stöhnen über die hohen Kundeneinlagen“
2: 29.10.2014 Die Welt „Sparer müssen erstmals Strafzinsen zahlen“
3: 02.11.2014 Die Welt „Strafzinsen sind bald keine Seltenheit mehr“

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